Zeit für sich, Zeit für Gott, Zeit für Freunde

Kurz nach 6 Uhr ging es in Halle los: 25 Studierende machten sich am 18. September von Halle aus auf den Weg nach Frankreich. Nach 14 Stunden Busfahrt erreichten wir schließlich am Abend Taizé. Von diesem Zeitpunkt an durften wir nun eine Woche lang zum Teil am Leben der Gemeinschaft der Brüder von Taizé teilnehmen.

Die Tage waren klar strukturiert: Morgens um 8:15 Uhr startete der Tag für die Meisten mit der Morgenandacht, in dessen Anschluss es Frühstück gab- Baguette mit Schokoladensticks, Butter und Kakao/Tee. Im Anschluss teilte sich die Gruppe. Die Einen führten in kleinen Bibelgruppen teilweise tiefgründige Gespräche über den eigenen Glauben, den Impulstext des Tages oder auch weltlichere Fragen. Die Anderen gingen in diesem Zeitraum den zugeteilten Aufgaben nach. Denn Taizé zu besuchen, bedeutet auch einen Teil zur Gemeinschaft beizutragen. So beteiligten wir uns mit Freude am Abwasch oder der Säuberung des Mülls, der Toiletten und Duschen. Oder durften den Kirchenraum vor-/ nachbereiten oder bei der Essensausgabe helfen.

Nach der Mittagsandacht gab es Mittagessen. Nun arbeiteten die Kleingruppen, die sich morgens noch mit den Texten auseinandergesetzt hatten und umgekehrt. Pünktlich zum Tee am Nachmittag waren alle spätestens fertig.

Abends folgte die Abendandacht dem Abendessen. Den Abend rundete die Möglichkeit der Begegnung mit Musik, Gesang oder Kakao ab.

In den Andachten erfüllten sowohl Taizé-Gesänge, als auch Zeit der Stille und des gemeinsamen

Gebets den Kirchenraum. Das Highlight der Woche war vielleicht für manch Einen die Andacht am Samstagabend, in der die Lichter der Kerzen eines jeden den Raum zum Leuchten brachten. In der folgenden Nacht verblieben einige in der Kirche um gemeinsam bis spät noch Taizé-Lieder zu singen.

Den sonnengefüllten warmen Tagen, folgten kühle Nächte. Einige von uns schliefen in Baracken, Mutige andere in Zelten eingekuschelt in viele Decken und Schlafsäcke, um bei sternenklarem Himmel nicht allzu sehr zu frieren.

Die Zeit in Taizé war geprägt von den Gelegenheiten ins Gespräch zu kommen. Miteinander, mit Brüdern vor Ort, mit Gott. Geprägt von den Gelegenheiten sich Zeit für sich selbst zu nehmen, zu reflektieren, die Gedanken zu sortieren. Geprägt von den Gelegenheiten der internationalen Begegnung und vielleicht sogar zarte Freundschaften zu knüpfen.

So ist Taizé nicht nur ein Ort der Gemeinschaft und Ruhe, sondern auch ein Ort der Begegnung, dem ein ganz eigener Rhythmus und Gefühl innewohnt.