Seit einem Jahr beherrscht die Ukraine der Krieg. Krieg voller Grauen und Schrecken, voller Leid und Tod. Ein Krieg, der kein Ende nimmt und dessen Folgen in der ganzen Welt zu spüren sind. Bisher sind an 300.000 Menschen durch Tod oder Verwundung Opfer dieses Krieges geworden, dazu unzählige Menschen, die ihre Heimat verloren haben, die Hunger leiden, die frieren… Dabei ist das Grauen in der Ukraine nur eines. Wie viel mehr Leiden gibt es an zu vielen anderen Orten von Gottes Schöpfung!
Ich muss zugeben: Ich verstehe nicht, warum Gott nicht einschreitet. Bei so viel Bösem. Ich wünsche mir das so sehr. Wo ist Gott? Warum macht er dem Treiben kein Ende?
Und doch will ich darauf vertrauen, dass auch Gott unter diesem Krieg
leidet.
Und doch will ich die Hoffnung nicht aufgeben, dass er es ist, der Hilfe und Rettung geben will, der tröstet, wo wir keinen Trost mehr finden.
So möchte ich mit Euch trotz allem um ein Gebet bitten. Ein Beten um Hilfe, Rettung und Hoffnung bitten für alle, die vor allem in der Ukraine und auch in Russland von diesem Krieg betroffen sind und die weltweit unter den Folgen dieses Krieges leiden. Bitten wir aber auch um Orientierung, um Wegweisung und Hoffnung auf Frieden.
Barmherziger Gott, wir suchen deine Hilfe in einer Welt, die von unendlich viel Leid, Schrecken, Gewalt und nicht endender Zerstörung geprägt ist. Krieg, Vernichtung und Tod bedecken das Erdreich und trennen die Völker.
Warum bist Du
noch nicht an uns
Menschen verzweifelt
Was fasziniert Dich
trotz der jahrhundertelangen
Unheilsgeschichte
an uns
Ich verzweifle manchmal
an der gewalterfüllten Geschichte
die Menschen einander zufügen
Doch mit Dir
frage ich mit letzter Kraft
was ist der Mensch
dass du an ihn denkst
des Menschen Kind
dass Du Dich seiner annimmst
Deine Antwort
scheint auszubleiben
oder bist Du es
der in jeder Friedensinitiative
Deine leidenschaftliche Liebe
im Menschen erneuert
Bist Du es
der angsterfüllte Blicke
in strahlende offene
Augen verwandeln kann
Durchbrich meine Zweifel
lass mich Dich
in allen Begegnungen erahnen
Aus: Pierre Stutz, Mein Leben kreist um Dich.
Mit den Psalmen die eigene Mitte finden …,
München 2009, Seiten 101–102
Lebendiger Gott, schenke uns die Kraft und die Vernunft zum Frieden.
Lass uns erkennen, wie Hass und Ablehnung überwunden werden kann.
Lass uns Frieden schaffen, dort, wohin du uns stellst.
Lass uns in Deinem Frieden zuhause sein,
darum bitten wir durch Jesus Christus, unseren Herrn. Amen.
Nach einer Vorlage von EKD und DBK